Der Prolog von Safenwil nach Basel zur Emil Frey AG Autowelt Dreispitz hatte es schon in sich: Die Teilnehmenden am 27. RAID SUISSE-PARIS konnten sich bereits in einer ersten Challenge messen. Die anwesenden Classic Car-Fans schauten fasziniert zu, waren doch da wertvolle und seltene Modelle aus den Jahren 1924 bis 1972 am Start, die man nicht alle Tage zu Gesicht bekommt.
Vom 24. – 27. August 2017 nahmen 49 Teams am 27. RAID SUISSE-PARIS teil. Diese Rundfahrt ist eine traditionsreiche, anspruchsvolle Rallye. Freude am Fahren, die Lust, Neues zu entdecken und auch ein wenig Freude am Wettkampf verbindet die Teilnehmenden. Gefahren wird auf Strassen, die wie gemacht sind für die Zeugen automobiler Kultur. Es gibt noch Landstriche und Ortschaften, in denen die Zeit stillgestanden zu sein scheint. Das Ziel ist, auf grosser Fahrt seinen Oldtimer richtig spüren, Distanz und Zeit in sportlichem Wettbewerb überwinden und all das im Stile längst vergangener Tage. Darin liegt der Reiz dieser 27-jährigen, grossen Fernfahrt.
«Dem Dichtestress auf den Strassen ausweichen»
Mit dabei war auch Thomas Valko, Geschäftsführer der Emil Frey Classics AG und ausgewiesener Classic Car Insider und Fachmann. Mit einem wunderschönen Aston Martin V8 Volante liess auch er es sich nicht nehmen, sich mit seinem Mitfahrer Rainer Stahel der Konkurrenz zu stellen: Es gibt viele Gründe, warum man so fasziniert ist von Rallyes mit älteren oder alten Autos und daran teil nimmt: Einerseits müssen die Fahrzeuge bewegt werden, wenn man Stillstandschäden vermeiden möchte. Dann wollen viele auch dem heutigen Dichtestress auf den Strassen ausweichen und so ist es naheliegend, an einer organisierten Ausfahrt teilzunehmen, wo man den Spass mit Gleichgesinnten teilen kann und sogar noch mit einer Herausforderung verknüpfen kann. Dies alles bietet der RAID und so ist es nicht verwunderlich, dass jedes Jahr wieder ein schönes Teilnehmerfeld zu Stande kommt.»
Zielgruppe der Classic Car Fans grösser und breiter
Da nichts so konstant sei wie die Veränderung habe sich auch die Zielgruppe der Classic Car Fahrer verändert, sagt Thomas Valko. «Während den 60iger Jahren haben sich die Sammler vor allem mit Vorkriegsfahrzeugen, den so genannten Classic Cars, oder sogar mit Vintage Cars aus den Jahren 1900 bis 1914 auseinandergesetzt. Heute sind die Modelle der 50er bis siebziger Jahre im Mittelpunkt und nach und nach nehmen auch die Youngtimer mit Baujahr bis Ende der 80er Jahre mehr und mehr einen wichtigen Platz bei der Zielgruppe ein. So wird sich das sicherlich weiter verschieben», so Valko. Sein Fazit: Die Leute möchten alte Autos fahren, zu denen sie noch einen Bezug haben.
JoW
Eine Liebesgeschichte
Dass die Emil Frey AG eine grosse Tradition und Nähe zu Classic Cars verbindet, hat historische Gründe. Die Emil Frey AG wurde bereits 1924 gegründet und ist somit 93 Jahre alt. Bereits im Jahr 1926 hatte Emil Frey den ersten Importvertrag für die Marke SS (Swallow Sidecars) in der Tasche, welche sehr elegante Seitenwagen herstellte und die ideale Ergänzung zum Motorradgeschäft war. Über die Jahre hat sich die Firma SS weiterentwickelt und hat ins Autobusiness gewechselt und schöne und schnelle Fahrzeuge gebaut, die zuerst weiterhin unter dem Namen SS firmierten. Mitte 30iger Jahre kam die Modellbezeichnung Jaguar dazu, der nach dem zweiten Weltkrieg zum Markenname wurde. Nach und nach kamen weitere Marken wie Wolseley und Austin und weitere zum Importfolio dazu und die Emil Frey AG wurde zu einem bedeutenden Autoimporteur in der Schweiz. «Wenn man die ganze Automobilgeschichte miterlebt und mitgeprägt hat, ist es logisch, dass man sich auch mit der Vergangenheit auseinander setzt. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat sich die Emil Frey Gruppe entschieden mit einer speziellen Firma, der Emil Frey Classics AG, dem Thema zu widmen», sagt Thomas Valko.